von Victoria Bohn
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13. September 2024
Häusliche Gewalt: Es ist ein Gefüge von Macht und Ohnmacht, sagt Autorin Wenzel. Macht und Ohnmacht in Beziehungen: Im Ostalbkreis beginnt am 19. September eine Aktionswoche rund um das Thema häusliche Gewalt mit Lesung, Diskussion und Theater. Aalen. 35 Prozent der deutschen Frauen erleben mindestens einmal im Leben körperliche Gewalt. Die Fälle häuslicher Gewalt sind im Jahr 2023 um 6,5 Prozent auf rund 256.000 Menschen gestiegen. Der Förderverein für die Frauenschutzeinrichtungen im Ostalbkreis will mit einer Aktionswoche für das Thema sensibilisieren. Start ist am Donnerstag, 19. September 2024, mit einer Ausstellung: „ rosaRot “ heißt die Wanderausstellung, die bis 6. Oktober im Foyer des Ostalbklinikums gezeigt wird. Auf 18 großformatigen Bannern schildern Betroffene ihre Erlebnisse in kurzen Texten. Dazu wird über Hilfsangebote informiert. Konzipiert wurde die Schau von der Koordinierungsstelle des Netzwerkes der brandenburgischen Frauenhäuser. Eröffnung mit Lesung und Diskussion Zur Eröffnung am 19. September 2024, 18 Uhr, gibt es eine Lesung und Diskussionsrunde mit der Journalistin, Filmautorin und Diplompsychologin Caroline Wenzel und der Aalener Schauspielerin Anne Klöcker . Wenzel hat sich in ihrem Buch „Vom Traum zum Trauma. Psychische Gewalt in Partnerschaften“ mit dem Phänomen beschäftigt. Ihre These: „Psychische Gewalt geht körperlichen und sexuellen Übergriffen meist voraus, doch darüber spricht kaum jemand. Viel zu spät begreifen die Betroffenen, was läuft und schaffen es dann nur schwer, sich zu lösen.“ Betroffene aus einer Selbsthilfegruppe ist dabei In der Podiumsdiskussion wird das Thema „Macht und Ohnmacht in Beziehungen“ vertieft. Neben Autorin Wenzel ist Victoria Bohn (Betroffene aus der Selbsthilfegruppe „Gemeinsam stark gegen Gewalt“ in Königsbronn) dabei sowie Monika Enderle, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie im Ostalbklinikum. Die Leitung hat Dr. Askan Hendrischke, ehemaliger Chefarzt der Psychosomatischen Klinik in Aalen. Landrat Bläse begrüßt, es gibt Darbietungen des Chors der ukrainischen Frauen und einen Imbiss. Der Eintritt ist frei; Anmeldung nicht erforderlich. Theater und Informationsangebote zum Thema Am Sonntag, 22. September 2024, 19 Uhr, ist im Kulturbahnhof Aalen das Theaterstück „Die Frau, die gegen Türen rannte“, zu sehen. Eine Milieustudie über eine alkoholabhängige Frau, die Kindheitserfahrungen von Missbrauch als schwere Last mit sich herumträgt. Tickets: www.theater aalen.de. Am 2. Oktober 2024, 16.30 bis 19 Uhr, gibt es im Foyer des Ostalbklinikums Kurzvorträge und Infostände zu Hilfen bei häuslicher Gewalt.